Turicum
Open 2008 - Turnierbericht
Samstag, 17.Mai
2008
Das Turicum Open – unser erstes eigenes Turnier konnte
in diesem Jahr in Leben gerufen werden. Das Teilnehmerfeld war für
eine Erstaustragung mehr als hochklassig. Das Team Tschechien mit 10 Vize-Weltmeistern,
der verstärkte österreichische Serienmeister Wikings Zell am
See, das Nationalteam aus Frankreich, eine Auswahl von US-Amerikanern
aus Europa, Germany Selection mit diversen aktuellen und ehemaligen Nationalspielern,
Igels Dresden aus der zweiten deutschen Bundesliga und Bern Regio 02 mit
Topspielern aus der Region Bern.
Das erste Spiel für uns war zugleich das Eröffnungsspiel gegen
„Equipe de France“. Dieses Spiel mussten und wollten wir gewinnen,
doch wir zeigten eine schlechte Leistung. Nach 25 Sekunden lagen wir bereits
mit 1:0 in Rückstand, bei Gegentreffer sah ich ziemlich unglücklich
aus. In der Folge dominierten wir das Spiel kamen jedoch nicht zu klaren
Torchancen. Nach 9 Minuten fiel dann doch der Ausgleich zum 1:1 durch
Roth. Mit diesem 1:1 ging es auch in die Pause und die Marschroute war
klar, in der zweiten Halbzeit wollten wir besser Spielen und die 3 Punkte
gewinnen. Doch leider passte es einfach nicht. Die Franzosen konnten auf
2:1 erhöhen und wir verstanden es nicht unseren häufigen Ballbesitz
in Tore umzumünzen. So kam es wie es kommen musste, mit einem sechsten
Feldspieler konnten wir nicht ausgleichen, sondern kassierten noch das
dritte Gegentor ins leere Tor. Für den Gegner traf im Übrigen
3x Neumüller. So verloren wir also mit 1:3 und die Stimmung war doch
ziemlich mies, denn so hatten wir uns den Auftakt nicht vorgestellt. Nun
hatten wir genügend Pause bis zum nächsten Spiel gegen Zell
am See. Diese verloren im ersten Spiel mit 6:0 gegen Team Tschechien.
Für uns musste nun zwingend ein Sieg her, wollten wir die Gruppenphase
nicht auf dem letzten Schlussrang abschliessen. Pa Weber begann im Tor,
doch auch er hatte anfänglich nicht mehr Glück und kassierte
den Gegentreffer zum 0:1. Danach kamen wir besser ins Spiel und konnten
durch Berweger ausgleichen, doch nur kurz später lagen wir bereits
wieder in Rückstand. 40 Sekunden vor Schluss dann jedoch der befreiende
Ausgleich zum 2:2 durch Roth, zugleich auch das Pausenresultat.
Nun war allen klar, dass unser Feuerwerk endlich gezündet werden
musste und endlich kam es. Zwischen der 25. und 28. Minuten konnten wir
auf 5:2 davonziehen und das Spiel so entscheiden. Das Schlussresultat
von 5:2 tat allen gut und man war voller Hoffnung für das grosse
Spiel gegen Team Tschechien. Wir wollten offensiv mitspielen und für
Spektakel sorgen. Die Tschechen hatten aber nur ein Ziel, sie wollten
uns an die Wand spielen und uns zeigen wie stark sie waren und dies taten
sie auf eindrückliche Art und Weise, wobei wir defensiv zum Teil
sehr sehr schlecht standen. Bis zur Pause stand es 0:7 (Cepek 2x, Skalik
2x, Stegl, Kozusnik, Zalseny). In der zweiten Hälfte bauten dann
die Tschechen etwas ab, während dem wir auch besser in Spie kamen.
Wyser, Kyburz und Kaufmann waren für unsere Tore besorgt und dafür,
dass das Spiel nicht zum Debakel verkam. Das Schlussverdikt lautete 3:9.
Dank diesem Resultat konnten wir glücklicherweise den zweiten Rang
behaupten, zwar nur wegen der mehr erzielten Tore gegenüber Zell
am See, doch das reichte. Das Turnier war auf einem sehr hohen Niveau,
wobei natürlich das tschechische Team alles überragte.
Für uns war klar, dass wir am Sonntag massiv zulegen mussten um gegen
Bern Regio 02 eine Chance zu haben, denn immerhin standen Grössen
wie Berglund, Schneiter und Jenni in diesem Team. Den Abend liess man
ruhig ausklingen und für den kommenden Tag gewappnet zu sein.
Sonntag,
18.Mai 2008
Die ersten Viertelfinale begannen bereits um 09:00 Uhr.
Tschechien liess den defensiv stark spielenden Dresdenern beim 6:0 keine
Chance. Im zweiten Spiel dann die erste Überraschung. Wikings Zell
am See konnte das bis anhin stark aufspielende Team USA Floorball Tiger
im Penaltyschiessen besiegen und ebenfalls ins Halbfinale einziehen. Im
dritten Viertelfinale konnte das Team Germany Selection durch ein Tor
kurz vor Schluss gegen Equipe de France mit 2:1 gewinnen. Somit wäre
also unser möglicher Halbfinalgegner festgestanden. Wir unsererseits
wollten natürlich unbedingt noch länger um den Titel mitreden
können. Wir starteten ausgezeichnet und konnten durch einen Hammer
von Wyser mit 1:0 in Führung gehen. Nach 7 Minuten stand es dann
bereits 2:0, dieses Mal traf Berweger. Als dann nach 12 Minuten Stauffer
auf 3:0 erhöhte schien das Spiel gelaufen zu sein, denn mit diesem
Resultat ging es auch in die Halbzeit. Doch weit gefehlt….Bern Regio
drehte nun voll auf und dies vor allem in den Personen Berglund und Schneiter.
Hofer und Berglund konnten innert kürzester Zeit auf 3:2 verkürzen,
ehe Stauffer mit seinem zweiten Tor wieder für etwas Luft sorgte.
In der Schlussphase gelang aber wiederum Berglund der Anschlusstreffer
und so kam es zu einer äusserst hektischen Schlussphase, die wir
mit Glück als Sieger überstehen konnten. So waren wir nun also
im Halbfinal und schon ziemlich glücklich. Im ersten Halbfinale war
dann Zell am See gegen die Tschechen mit 1:9 absolut chancenlos. Für
uns ging es im anderen Halbfinal gegen Germany Selection darum nochmals
gegen das tschechische Team spielen zu dürfen und eine Art Rehabilitation
zu bewerkstelligen für die gestrige schlechte Leistung. Wir waren
uns aber bewusst, dass die Deutschen schwer zu knacken sein werden. Immerhin
haben sie mit Schuster einen weltklasse Torhüter und mit den Muchas
und Gahlert ausgezeichnete Einzelspieler. Wir wollten defensiv solide
stehen und in der Offense einfach spielen. Nach 4 Minuten konnten wir
das erste und zugleich letzte Mal jubeln, Stöö Widler liess
die gegnerische Abwehr stehen und vollendete zum 1:0 Führungstreffer.
In der Folge hatten die Deutschen viele Chancen, vor allem in der Person
von Gahlert, doch entweder scheiterte er aus aussichtsreicher Abschlussposition
oder scheiterte an unserem ausgezeichneten Torhüter Pa Weber. So
stand es zur Pause immer noch 1:0. Es ging im gleichen Takt weiter, die
Deutsche waren tendenziell überlegen, verstanden es aber nicht ihre
Chancen zu nutzen. Als wir dann in der Schlussphase zwei 2er erhielten
und mit 5-3 bzw. 6-3 spielen mussten, schien das Gegentor nur noch Formsache,
doch wir kämpften erbittert und konnten das 1:0 über die Zeit
retten. Die Freude über das Erreichen des Finals war gross, denn
mit zwei riesen Willensleistungen war uns der Finaleinzug gelungen.
Vor dem Final war allen klar, was am vergangenen Tag zu der hohen Niederlage
gegen Tschechien geführt hatte und alle waren gewillt bis zum Schluss
zu kämpfen. Wir starteten ausgezeichnet und kamen zu Torchancen,
klar die Tschechen hatten die bessern, doch Pa Weber zeigte wohl das Spiel
seines Lebens und war in absoluter Bestform. So mussten die Tschechen
bis zur 12ten Minute warten ehe sie durch Zalesny mit 1:0 in Führung
gehen konnten, wenig später erhöhten sie durch Kozusnik auf
2:0. Leider kam dann kurz vor der Pause auch noch das 3:0 durch Ostransky.
Doch wir waren absolut dabei und wollten weiter kämpfen. Als dann
Altenburger kurz nach der Pause nach einer Traumvorlage von Widler zum
1:3 Anschlusstreffer einschoss, war die Freude riesig, doch die Tschechen
liessen sich nicht beirren und konnten nahezu im Gegenzug durch Malecek
auf 1:4 erhöhen. Wir waren jetzt jedoch auch richtig im Spiel und
so konnten wir nach 30 Minuten durch Kyburz wiederum den Anschlusstreffer
erzielen, die Vorlage kam von Scharfenberger. Leider konnten die Tschechen
vier Minuten später nach einem schön vorgetragenen Angriff durch
Jakubek wieder einen 3-Tore-Vorsprung herstellen. Doch auch dieses Tor
konnten wir kontern und durch Wyser auf 3:5 verkürzen. Das Finalspiel
war äusserst ausgeglichen und interessant, was vor allem dem Einsatz
jedes Einzelnen unseres Teams zu verdanken war. In der Schlussphase wollten
wir wohl noch zu fest Verkürzen und vernachlässigten so unsere
Defense etwas arg, so dass die Tschechen am Schluss mit 8:3 gewinnen konnten.
Sicherlich war das Resultat auch in dieser Höhe verdient, doch für
unseren Kampf wäre ein 5:3 sicherlich auch verdient gewesen. Bester
Spieler wurde auf unserer Seite Pa Weber, der eine absolute Topleistung
zeigte, mit der er in Zukunft auch in höheren Ligen für Furore
sorgen wird. Somit schlossen wir also unser Turicum Open auf Rang 2 ab.
Ein grosser Erfolg und vor allem war jeder stolz 2x gegen den so viele
ehemalige Vizeweltmeister aus Tschechien spielen zu dürfen, sicherlich
für viele ein einmaliges Erlebnis. Ansonsten war das Turnier auch
ein absoluter Erfolg, was vor allem den Schiedsrichtern, meinen OK-Kollegen
Dani Hirt, Patrick Mossi und Matthias Vonmoos, sowie auch allen freiwilligen
Helfern zu verdanken ist. Auch von den Medien und den Sponsoren wurde
unser Turnier sehr gut und als sehr professionell wahrgenommen. Ein Anzeichen
für die Qualität des Turniers ist sicherlich das All-Star-Team
mit Michael Schuster (Torhüter / Germany Selection), Stöö
Widler (Verteidiger / Red Devils), Adam Stegl (Verteidiger / Team Tschechien)
/ Martin Ostransky (Flügel / Team Tschechien), Ales Zalesny (Center
/ Team Tschechien) und Kalle Berglund (Flügel / Bern Regio 02).
Übers ganze gesehen bin ich extrem glücklich über die Erstaustragung
unseres Turniers und natürlich auch über unsere Leistung mit
den Red Devils, auch wenn ich persönlich sicher schon sehr viele
bessere Turniere gespielt habe. An alle Beteiligten nochmals ganz herzlichen
Dank.
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