Groningen Open 2010 - Turnierbericht


Freitag, 25.Juni 2010

Die Reise startete am Freitagabend 20:00 Uhr am HB Zürich, also am gleichen Abend wie das WM-Spiel Schweiz-Honduras. Der Bahnhof war sehr farbenfroh und mit vielen Leuten bemannt, die meisten in weiss-rot. Nachdem wir uns alle endlich gefunden hatten, ging es darum noch die Einkaufsläden zu plündern um etwas Ess- und Trinkbares dabei zu haben. Um 20:42 fuhr dann unser Zug los Richtung Amsterdam, wir machten es in unseren Abteilen gemütlich und versuchten bestmöglich den WM-Match mit zu verfolgen. Das war zugegeben nicht ganz einfach, zum einen waren die iPhones ziemlich klein und zum anderen waren die Übertragungen vom TV und DRS3 nicht ganz so gut, aber trotzdem konnten wir alles wahrnehmen was passierte….leider passierte ja nicht allzu viel und das Spiel endete 0:0, sprich die Schweiz schied aus. Nach dem Match wurde noch ein wenig Karten gespielt, gequatscht, gegessen und getrunken. Um 00:30 kam dann noch ein liebenswerter und sehr lustiger Deutscher Abiturient in unser Abteil. Lustig weil er nach kurzer Zeit völlig besoffen war, sein Abteil nicht mehr fand und den Rucksack auf seinem Bett als Mensch identifizierte…..das wichtigste war generell, dass er Rafi die ganze Nacht mit Fragen aufhielt. Ja danach wurde langsam geschlafen um einigermassen fit in Arnhem, wo mir umsteigen mussten, anzukommen. Unsere Mitfahrer waren wohl nicht alle ganz so fit, denn es wurde in der Nacht auch mal um Ruhe gebeten mit der Feststellung es handle sich nicht um ein Party-Zug…das stimmte wohl eher nicht :-)


Samstag, 26.Juni 2010

Um 07:53 Uhr kamen wir dann in Arnheim an, danach mussten wir in den Zug nach Zwolle umsteigen. Die Problematik bei diesem Zug war, dass in Assen noch Motorradrennen stattfanden und somit eine Unmenge von Leuten den Zug besteigen wollten. So hatte es für uns nur noch Platz in den Gängen und in verschiedenen Wagen. Aber auch das überlebten wir und kamen unbeschadet in Zwolle an. Von Zwolle nach Groningen hatten wir dann erheblich mehr Glück, denn es hatte genügend Platz um zu Jassen und UNO zu spielen. In Groningen angekommen ging es zum Bus und dann zur Halle, hier wurden wir netterweise von einem Holländer richtig gelotst. Um die Halle zu finden mussten wir dann doch noch jemanden fragen, peinlicherweise standen wir aber schon direkt vor der Halle. Nach dem Umziehen konnte es nun nach dem langen Trip endlich auf dem Feld losgehen und hier hatten wir doch immerhin unseren zweiten Rang aus dem 2007 zu verteidigen. Im ersten Spiel trafen wir auf den holländischen Zweit-Divisions-Verein UFC Groningen. Wir bekundeten eher weniger Mühe und konnten rasch vorentscheidend davon ziehen, vor allem unsere Jungen reihten sich unter die Torschützen. Wir spielten ja mit einer Linie mit Durchschnittsalter ca. 30 und einer mit Durchschnittsalter ca. 20. Zurück zum Spiel. Zur Pause lagen wir bereits mit 7:0 in Front und in der zweiten Halbzeit konnten wir das Skore bis auf 13:0 ausbauen. Die Torschützen waren: Sili (4), Thiemo (3), Flu (2), Römä, Hünze, Kybi und Ghetti. Nach diesem Spiel stand eine Pause an, wobei wir in dieser Pause die Schiris und das Spielsekretariat stellen mussten. Im zweiten Spiel trafen wir dann mit „the Finnish AA“ auf einen harten Brocken, diese verfügten über finnische Spieler von der 1. Division bis zur 5. Division. Das Spiel war äusserst spannend und sehr taktisch geprägt, wobei es auch Chancen auf beiden Seiten gab. Wir konnten durch Sili mit 1:0 in Führung gehen, dies nach einem Abpraller. Die Finnen konnten jedoch noch vor der Pause ausgleichen, wir erlaubten uns hier auch einen krassen Zuteilungsfehler. Die zweite Halbzeit blieb trotz hochkarätigen Chancen torlos und so trennten wir uns verdient mit 1:1. So musste dann unser letztes Spiel über das Weiterkommen entscheiden. Gegner war der dezimierte holländische Meister FB Agents Amsterdam (normalerweise mit der Schweizer ex-Nationalspieler Sam Dunkel). Die Ausgangslage war klar: Uns reichte ein Unentschieden, während die Agents gewinnen mussten. Nach dem aberkannten 1:0 der Holländer drehten wir dann auf und konnten die Entscheidung bis zur Pause herbeiführen. 6:0 lagen wir in Front und in der zweiten Halbzeit kamen noch einige weitere Tore hinzu, so dass es schlussendlich 11:1 hiess. Die Torschützen waren: Ghetti (4), Flu (4), Sili (2) und Bossi. Mit diesem klaren Sieg konnten wir unser erstes Teilziel „die Viertelfinals“ erreichen. Nun hiess es Hallenwechsel, dies zog einen Fussmarsch von ca. 15 Minuten mit sich. In der Haupthalle ACLO angekommen, konnten wir uns noch einige Minuten erholen und vorbereiten, ehe wir das Viertelfinale bestreiten mussten. Gegner war das Schwedische Team A-Team Linköping. Wir spielten anfänglich wenig überzeugend und erlaubten uns viele, sehr viele, unnötige Fehler, die Schweden konnten aber nicht profitieren. Wir konnten dann nach vielen versiebten Chancen durch Ghetti mit 1:0 in Führung gehen, kurz danach erhöhte Flu auf 2:0. Noch vor der Pause konnten die Schweden auf 2:1 verkürzen. Nach der schlechten ersten Halbzeit waren wir gewillt mehr Gas zu geben. Gesagt – getan, nun legten wir einen Zacken zu. Sili, Ghetti und Flu erhöhten zum Endstand von 5:1. Somit war auch das zweite Teilziel „der Halbfinal“ erreicht. Als nächster Gegner wartete am Sonntag nun wiederum das klar stärkste Team am Turnier neben uns „the Finnish AA“. Zuvor ging es aber noch ans Nachtessen, es gab Teigwaren und Salat. Anschliessend stand der WM-Fussballmatch bzw. der Panna-Knock-Out-Contest auf dem Programm. Für das Panna-Knock-Out meldeten sich Flu, Flo, Thiemo und Römä an. Da die Anmeldungen etwas spät erfolgten mussten allesamt durch die Vorqualifikation, die sie aber auf souveräne Art und Weise überstanden. Es zeigten alle vier souveräne und abgeklärte Leistungen, leider fing es dann an mit dem sich gegenseitig ausschalten, Am Schluss fanden sich aber mit Sieger Römä und dem Drittplatzierten Flu immer noch 2 Devils auf dem Podium – starke Leistung, vor allem Römä überzeugt und verarschte seine Gegner zu teil extrem. Nach diesem Event hiess es die Nachlager vorzubereiten, es wurde extra eine Garderobe eingerichtet um Ruhe zu haben, und sich für den Ausgang bereit zu machen. Mit dem Turnier-Taxi ging es dann in die City, wohlgemerkt mit einem Fahrer der erst gerade seine Fahrprüfung gemacht hat und noch nicht so recht wusste, wie man ein Fahrzeug bedient :-). In der Stadt angekommen ging es zum Kippburger essen und ein bisschen was trinken, die Preise im Vergleich zur Schweiz waren absolute Peanuts. Irgendwann in den Morgenstunden ging es zurück in die Turnhalle wo die weich eingerichteten Luftmatratzen mit Schlafsack auf uns warteten. Leider war unsere Garderobe nun geschlossen….grr…..wir fanden aber jemanden, der uns aufschloss und aber nett darauf hinwies wie alle anderen in der Halle zu schlafen. Ghetti, Bossi, Kybi und Römä befolgten dies, während die anderen Freiluft-Camping am Bach bzw. in einem Holzgestell vorzogen. Es war auf alle Fälle ziemlich frisch, so dass im Verlaufe der Nacht einige nach drinnen verschwanden, Rafi störte sich bspw. am herrlichen Vogelgezwitscher. .


Sonntag, 27.Juni 2010

Als der Morgen richtig angebrochen war, fanden wir uns alle wieder gemeinsam auf der Hochsprungmatte um die schönen Sonnenstrahlen zu geniessen und zu relaxen, das war relaxing pur, zudem nahmen wir auch noch das Frühstück zu uns. Nach der Erholungsphase ging es wieder ans Kartenspielen und etwa später, genauer um 12:00 Uhr ans Halbfinale. Die Hürde fürs Finale war wie schon erwähnt ziemlich hoch. Wiederum gab es gute Chancen auf beiden Seiten, wobei die Finnen geradliniger den Weg Richtung Tor suchten. Tore vielen aber auch dieses mal keine. Dieses Spiel war im Prinzip der vorgezogene Final und es wurde erneut sehr taktisches und interessantes Unihockey geboten. Die Finnen besassen technisch extrem starke und wendige Spieler, die uns einige Probleme bereiteten. In der ersten Halbzeit vielen noch keine Tore, in der zweiten Halbzeit konnten dann die Finnen mit 1:0 in Führung gehen. Ein schön vorgetragener Angriff führte dazu. Nun war die unserige Aufgabe gegen die solid stehenden Finnen ungleich schwieriger, wir konnten jedoch durch einen abgelenkten Schuss von Ghetti noch ausgleichen. In der Folge gab es zwar noch Chancen, doch das Penaltyschiessen musste zwischen den beiden ebenbürtigen Teams entscheiden, wer in den Final einziehen darf. Die Finnen gewannen mit 3:2, für uns trafen Flu und Sili. Die Problematik war, dass ich bei den technisch veranlagten Finnen teilweise sehr alt aus sah und so nicht wie gewünscht brillieren konnte. Im Endeffekt war dieser Sieg der Finnen aber sicherlich verdient, denn sie besassen die eindeutigeren Tormöglichkeiten. Nach der Niederlage war der Frust bei uns doch ziemlich gross, wir fingen uns aber dann rasch wieder, so dass wir 90 Minuten später bereit waren wenigstens den 3.Rang zu erobern. Gegner in diesem Spiel war das holländische Team HDM Floorball. Wir begannen dieses Spiel schlecht und man merkte rasch, dass niemand wirklich Lust hatte um diesen dritten Rang zu spielen. Wir lagen also nach wenigen Minuten auf Grund eines verdeckten Distanzschusses mit 0:1 in Rückstand. Die Holländer spielten ziemlich hart und zum Teil auch unfair, ein Check gegen den Goalie gehörte da zum Standartprogramm. Als dann mal eine Strafe ausgesprochen wurde liessen wir uns dies nicht nehmen und Ghetti konnte uns mittels zweier Tore mit 2:1 in Führung schiessen. In der Folge erhöhten Flu und Kybi noch bis zum Pausentee auf 4:1. Somit war die Sache eigentlich gegessen, obwohl die Holländer noch auf 4:2 verkürzen konnte. Doch unser Topscorer Flu erhöhte kurz danach wieder auf 5:2. In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin und es ging nicht mehr viel. So konnten wir diesen dritten Rang also locker erkämpfen. Als sportliches Fazit bleibt sicherlich, dass die Auslosung mit den Finnen, Schweden, Deutschen in unserer Hälfte nicht gerade optimal war, zumal in der anderen Tableauhälfte mehrheitlich holländische Teams zu finden waren. Nach dem Spiel versprühte dann unsere junge Generation wieder die Lust sich im Sand zu suhlen, sprich es wurde noch eine Runde Beachvolleyball angehängt. Danach folgten die hochverdiente Dusche und die Siegerehrung. Anschliessend gab es noch ein erfrischendes Getränkt und ab ging es mit dem Bus Richtung Bahnhof. Die Busfahrt war sogar gratis, da der Buschauffeur den Aufwand vom Ticketstempeln und –aushändigen scheute. Am Bahnhof angekommen war die Mahlzeitausgabe im Burger King vorgesehen und das Einkaufen von Reiseverpflegung. Als dies alles geschehen war konnte es wieder in den Zug gehen. Die Beschäftigung hier war wiederum Jassen, Uno extrem, Arschlöchlen und neu auch noch blöde Witze erzählen ? Auf alle Fälle hatten wir unseren Spass und so verging die Zeit von Groningen bis Arnhem wie im Fluge. In Arnhem geriet dann aber unser Zeitplan ins Stocken, da der City Nightliner aus Amsterdam über 30 Minuten Verspätung hatte, aber auch so wussten wir uns zu beschäftigen. Um ca. 22:15 bestiegen wir dann den Nachtzug und bezogen unsere Abteile. Neben tiefgründigen Gesprächen bestand auch die Möglichkeit im nebenstehenden Gepäckwagen seine Tunnel-Contest-Fähigkeiten weiter zu verbessern, was vor allem von Flu und Flo rege genutzt wurde. Weitere spannende Unterhaltung wurde durch das gemeinsame sequentielle pfeifen von Liedern wie „Alli mini Äntli“ geboten. Langweilig wurde es uns also weiterhin nicht. Langsam brach aber auch die Nacht hinein und es wollte noch geschlafen werden, da einige am nächsten Tag wieder einer Arbeit nachgehen wollten.


Montag, 28.Juni 2010

Am Montagmorgen wurden wir dann in Baden zwecks Zollkontrolle geweckt, im Tiefschlafen mussten wir unsere Pässe suchen und den Beamten klar machen, dass wir rein gar nichts zu verzollen haben. Kurze Zeit später kamen wir dann so gegen 09:00 Uhr im Zürich HB an. Nichts mehr war zu spüren von der Schweizer WM-Euphorie, nichts mehr war in rot und weiss und auch unsere Devils-Reise nahm hier ihr Ende. Man verabschiedete sich und die Wege trennten sich, wobei sich die meisten am Abend im Pfanni-Training wieder trafen.
Grundsätzlich war die Mischung des Teams erneut super und wir hatten definitiv unseren Spass, auch wenn sportlich mit einem Quäntchen mehr Glück sicherlich der Turniersieg möglich gewesen wäre. Aber nachtrauern bringt nichts, schliesslich folgt das nächste Turnier mit Bestimmtheit und wann darf man bei einer Reise schon mal 28 Stunden von insgesamt 61 Stunden im rollenden Zug verbringen. Nochmals allen Beteiligten herzlichen Dank: Es hat Spass gemacht mit „Red Devils on Tour“.